Die Anwendung namens “Girls Around Me”, so seine Kritiker, würde die Privatssphäre einzelner User verletzten. Mittlerweile wurde sie aus iTunes zurückgezogen. Die Kritiker haben sich durchgesetzt. Doch das Ungemach über den Gegenwind an der Idee aus Russland hält innerhalb des Unternehmens weiter an.
“Wir halten es für unethisch sich einen einzelnen Sündenbock zu suchen, um über Bedenken bezüglich der Privatsphäre zu sprechen. Wir sehen diese Welle an negativen Reaktionen als ernsthaftes Missverständnis, hinsichtlich der Ziele, die dieses App hatte, aber auch mit Blick auf seinen Zweck, seine Fähigkeiten und seine Beschränkungen”, heißt es hierzu in einer Erklärung, die dem Wall Street Journal vorliegt.
“Girls Around Me” übermittle keine Daten, die nicht ohnehin verfügbar seien, wenn sie sich in Sozialen Netzwerken bewegen würden. Darüber hinaus würden keinerlei Daten weitergegeben, die die User nicht mit anderen teilen wollten.
Die Anwendung wurde entwickelt, um öffentlich zugängliche Daten von Foursquare, Facebook und Google Maps zusammenzuführen und am Ende die User darüber zu informieren, wo sich in ihrer Nähe gerade weibliche, aber auch männliche User aufhalten. Die Anwendung wurde in den vergangenen Monaten laut Wall Street Journal gut 70.000 Mal heruntergeladen. Das Soziale Netzwerk Foursquare, bei dem User ihren aktuelle Standort auf einer virtuellen Karte markieren können, ließ schon letzte Woche verlauten, dass man diesen Dienst wegen eines “unangemessenen Überblicks über eine Reihe von Standorten” nicht weiter unterstützen werde und sperrte die Schnittstelle.
i-Free, das Moskauer Unternehmen hinter dem Mash-up, hat das Produkt bisher stets verteidigt. Dort stellt man heraus, dass die Anwendung nicht entwickelt wurde, um “die leichte und einfache geo-soziale Erkundung von beliebten Veranstaltungsorten” zu ermöglichen und dass man “keine anonymen Nutzung” erlaube. “Wir sind absolut davon überzeugt, dass es gut und wichtig, die Benutzer hinsichtlich ihrer Privatsphäre und dahin gehend, was sie öffentlich teilen, zu erziehen.” Um seinen guten Willen auch weiterhin zu demonstrieren, arbeite man daran, alle notwendigen Daten zur Verfügung zu stellen, um nachhaltig seine “guten Absichten zu belegen”.
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