Selbst ein Milliarden schwerer Waffendeal kann die russische Regierung offenbar nicht von ihrer Unterstützung des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad abbringen. Der saudische Geheimdienstchef Prinz bin Bandar bin Sultan soll bei einem Treffen mit Wladimir Putin einen Deal vorgeschlagen haben. Russlands Rüstungsindustrie erhalte einen Großauftrag mit einem Volumen von 15 Millionen Dollar und die Sicherheit, dass Saudi-Arabien sich aus dem Gasgeschäft in Europa heraushält. Dafür müsse die militärische und diplomatische Unterstützung Assads von Seiten Russlands eingestellt werden.
Treffen mit philosophischem Charakter
Der außenpolitische Berater Putins, Vladimir Ushakov, dementierte nicht, dass Putin ein solches Angebot unterbreitet wurde. Er betonte auf einer Pressekonferenz nur, dass über Details nicht verhandelt wurde, so Reuters. “Es war ein interessantes Treffen, das philosophischen Charakter hatte”, so Ushakov. Die 15 Milliarden seien durch syrische Oppositionelle, die dem wahabbitischen Herrscherhaus nahestehen, kolportiert worden.
Dass der Deal zustande kommt, ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Russland ist mit 26 Prozent Weltmarktanteil der zweitgrößte Waffenexporteur nach den USA mit 30 Prozent. Indien ist, gefolgt von China, Russlands größter Kunde. Saudi-Arabien hingegen bezieht seit dem Ersten Golfkrieg seine Waffen aus den USA. Die beiden Staaten sind geostrategische Partner.
Saudischer Deal wenig attraktiv
Russland ist also nicht auf den Deal angewiesen und Saudi-Arabien nicht auf russische Waffen. Die saudische Verlockung besitzt wenig Attraktivität für Putin, der über Bashar al-Assad seinen Einfluss im Nahen Osten aufrecht erhalten will.
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