SYRIEN

Russen stehen hinter Assad: Rüstungsdeal der Saudis kann sie nicht locken

Der saudische Geheimdienstchef Prinz bin Bandar bin Sultan versucht den russischen Präsidenten Wladimier Putin mit einem Waffendeal zu locken. Für einen 15 Milliarden schweren Rüstungsauftrag soll er die Unterstützung Assads beenden. Dass Putin darauf eingeht, ist sehr unwahrscheinlich.

Die Saudis können Putin eine Abkher von Assad nicht schmackhaft machen. (Foto: Flickr/ FreedomHouse)

Selbst ein Milliarden schwerer Waffendeal kann die russische Regierung offenbar nicht von ihrer Unterstützung des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad abbringen. Der saudische Geheimdienstchef Prinz bin Bandar bin Sultan soll bei einem Treffen mit Wladimir Putin einen Deal vorgeschlagen haben. Russlands Rüstungsindustrie erhalte einen Großauftrag mit einem Volumen von 15 Millionen Dollar und die Sicherheit, dass Saudi-Arabien sich aus dem Gasgeschäft in Europa heraushält. Dafür müsse die militärische und diplomatische Unterstützung Assads von Seiten Russlands eingestellt werden.

Treffen mit philosophischem Charakter

Der außenpolitische Berater Putins, Vladimir Ushakov, dementierte nicht, dass Putin ein solches Angebot unterbreitet wurde. Er betonte auf einer Pressekonferenz nur, dass über Details nicht verhandelt wurde, so Reuters. “Es war ein interessantes Treffen, das philosophischen Charakter hatte”, so Ushakov. Die 15 Milliarden seien durch syrische Oppositionelle, die dem wahabbitischen Herrscherhaus nahestehen, kolportiert worden.

Dass der Deal zustande kommt, ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Russland ist mit 26 Prozent Weltmarktanteil der zweitgrößte Waffenexporteur nach den USA mit 30 Prozent. Indien ist, gefolgt von China, Russlands größter Kunde. Saudi-Arabien hingegen bezieht seit dem Ersten Golfkrieg seine Waffen aus den USA. Die beiden Staaten sind geostrategische Partner.

Saudischer Deal wenig attraktiv

Russland ist also nicht auf den Deal angewiesen und Saudi-Arabien nicht auf russische Waffen. Die saudische Verlockung besitzt wenig Attraktivität für Putin, der über Bashar al-Assad seinen Einfluss im Nahen Osten aufrecht erhalten will.

Kommentare

Schreibe den ersten Kommentar für diesen Artikel.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *