Wie Anders Behring Breiviks Anwalt Tord Jordet gegenüber den norwegischen Medien mitteilte, ist über die Verbindung nach Russland bisher herzlich wenig bekannt: “Wir wissen nichts über sein russisches Unterstützer-Team, außer, dass sie an einer Übersetzung von Breiviks Manifest arbeiten”, so der Jurist über Breiviks Zeilen, die seine extremen anti-muslimischen politischen Ansichten und die Rechtfertigung seiner Angriffe ausführlich darlegen.
Breivik will “pan-europäisches Netzwerk” begründen
Wie Jordet weiter erklärt, hätte Breivik in seinen Notizen, die er in Vorbereitung auf seine Befragung in der Gefängniszelle angefertigt hatte, auch niedergeschrieben, dass er mit Hilfe der russischen Extremisten ein “pan-europäisches Netzwerk” begründen wolle. Derzeit würde Breivik jedoch derart viel Post erhalten, dass es ihm kaum möglich sei alles durchzusehen. Auch die Verteidigung verfüge nur über begrenzte Informationen.
Der bekennende Mörder, der im Rahmen des Prozess angab, dass er nach den Taten nach Russland habe flüchten wollen, hatte am 22. Juli 2011 mitten im Osloer Regierungsviertel zunächst eine Bombe gezündet, die acht Menschen das Leben kostete. Dann fuhr er auf die Insel Utoya, wo er 69 Teilnehmer eines Feriencamps kaltblütig niederstreckte.
Die zentrale Frage, um die sich der zehnwöchige Prozess von Breivik, der am 16. April dieses Jahres begonnen hat, drehen wird, ist seine psychische Verfassung. Falls er als psychisch krank eingestuft wird, verbringt der Attentäter den Rest seines Lebens in einer Anstalt. Wenn das Gericht ihn als gesund erachtet, drohen ihm 21 Jahre Gefängnis. Der 33-jährige Norweger besteht darauf, dass er psychisch gesund sei und erklärte, dass er alles tun würde, um eine Unterbringung in der Psychiatrie zu verhindern.
Breivik hat sich von Al Qaida inspirieren lassen
Vor seinem Doppelattentat, so gab er bereits am fünften Prozesstag zu Protokoll, habe sich Breivik, der sich über Jahre selbst “entmenschlicht” haben will, im Internet von Al Qaida Videos inspirieren lassen. „Ich habe viel von al-Qaida gelernt“, so Breivik im Gerichtssaal, der den “Erfolg” der Terrororganisation in ihrem Einsatz von „Märtyrern“ begründet sieht. Zwar hätte sich Al Qaida seiner Meinung nach zu sehr auf eine Vorgehensweise gestützt, dennoch habe er ein „al-Qaida für Christen“ etablieren wollen.
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