Das australische “Institute for Economics and Peace” setzte Russland im Rahmen seines sechsten jährlichen “Global Peace Index” auf Platz 153 von insgesamt  158 Staaten. Nordkorea schaffte es immerhin auf Position 152. “Russlands niedrige Position im Rahmen des GPI kann zu einem großen Teil seinem leistungsstarken und anspruchsvollenMilitär sowie seiner Rüstungsindustrie zugeschrieben werden”, erläutern die Autoren des Berichts, der am vergangenen Dienstag veröffentlicht wurde. Ebenfalls zuträglich seien die anhaltende Gewalt im Nordkaukasus, Terrorismus sowie eine hohe Mordrate im Land.

Russland hatte den niedrigsten Rang in Gesamt-Zentral-und Osteuropa und platzierte sich sogar nach den autoritären Regimen in Zentralasien. Zum Vergleich: Die Ukraine, das derzeitige Gastgeberland der EURO 2012, landete auf Rang 71. Auch Weißrussland schaffte es auf Platz 109. Dazwischen positionieren sich die USA auf Platz 88.

Weniger überraschend ist übrigens, dass die Top Ten von kleinen, westlichen Demokratien dominiert werden. So gilt Island bereits zum zweiten Mal in Folge als das friedlichste Land der Welt, während Somalia ebenfalls in Folge auf dem allerletzten Platz landet.

Vorwurf: Erhebungen gegenüber Russland voreingenommen

Innerhalb dieses Rankings liegt Russland geradezu traditionell weit hinten. Im Jahr 2007 als der Index erstmals erhoben wurde, landete das Land auf Platz 117 von insgesamt 120 Staaten. Im vergangenen Jahr wurde Russland auf Position 147 von 153 gelistet. Von offizieller Seite hat sich Russland bisher nicht zu diesen Ergebnissen geäußert. Es gab allerdings Beschwerden, dass ähnliche Erhebungen gegenüber Russland voreingenommen gewesen wären.

Der “Global Peace Index” ist ein gemeinsames Projekt des Instituts, der so genannten “Economist Intelligence Unit” des britischen Magazins “The Economist” und anderen internationalen Fachleuten. Es ist der Versuch, die Friedfertigkeit von Nationen und Regionen anhand eines relativen Vergleiches darzustellen. Er vereint 24 qualitative und quantitative Indikatoren, darunter Gewaltverbrechen, Preise, Militärausgaben, politische Instabilität und den Besitz von schweren Waffen. Die Idee des australischen Philanthropen und Unternehmers Steve Killelea, wird nach Angaben der Intertseite des Instituts vom ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan, dem ehemaligen US-Präsident Jimmy Carter und dem Dalai Lama unterstützt.

Deutschland landete in der aktuellen Auswertung übrigens auf Rang 15. Friedlich lebt es sich zudem in Kanada, Australien, im gesamten skandinavischen Raum, oder zum Beispiel auch in Japan.

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