Wie aus demkürzlich vorgestellten so genannten „International Migration Outlook 2012“ hervor geht, seien im Jahr 2010 temporäre Arbeitsmigranten nach Russland eingereist und damit mehr als doppelt so viele wie in die Vereinigten Staaten. Nur 2,5 Prozent der geschätzten 75 Millionen russischen Beschäftigten sind legal ins Land immigriert. Wohingegen der Anteil der Illegalen bei gut sieben Prozent läge. In den USA, so fährt der Bericht fort, sei diese Zahl mit 3,5 Prozent deutlich geringer.

Im Jahr 2010 stellten die einstigen sowjetischen Staaten die wichtigsten Quellen für Migration nach Russland dar. Aus Kasachstan strömten 28,000 Menschen ins Land. 27,500 kamen aus der Ukraine, 24,000 waren usbekische Staatsangehörige.

Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter schrumpft weiter

Russlands Abhängigkeit von ungelernten Arbeitskräften wird, so prognostiziert der „International Migration Outlook 2012“,  in den nächsten acht Jahren allerdings weiter steigen. Denn bis zum Jahr 2020 werde sich der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter um weitere sieben Millionen Menschen verringern.

Bereits Anfang Januar dieses Jahres schlug der jetzige russische Präsident Wladimier Putin eine Reihe von Maßnahmen, darunter starrer Gesetze, vor, um der illegalen Einwanderung besser Herr zu werden. So forderte er etwa die Ausweisung und das Verbot illegaler Einwanderer, die das Gesetz gebrochen hatten. Sowie eine  Zeitspanne von fünf auf zehn Jahren bis sie wieder einreisen dürften. Er forderte zudem rechtliche Schritte gegen die Besitzer von Stellen, in denen sich Migranten illegal registrieren lassen konnten, Strafverfahren für diejenigen, die illegale Migranten in Lohn und Brot stellten und ihnen illegale Wohnmöglichkeiten organisierten. Ab 2013 solle es zudem Einwanderungstests geben, die Wissen über Geschichte und Grundlegendes der russischen Gesetzeslage abfrage. Dies sollte, seiner Meinung nach, helfen sich in der russischen Gesellschaft anzupassen.

Deutschland ist OECD-Land mit größten Anstieg der Migration

Und wie sieht die Situation in Deutschland aus? Die Bundesrepublik war dasjenige OECD-Land, das in den Jahren 2010/2011 den größten Anstieg der Migration zu verzeichnen hatte. Hier stieg die dauerhafte Migration in 2010 gegen den OECD-Trend um 10 Prozent an. Doch auch die Beschäftigungssituation von Migranten hat sich hierzulande stärker verbessert als in den anderen OECD-Ländern. Der überwiegende Teil der Migration nach Deutschland stammt übrigens aus der erweiterten Europäischen Union. Polen, Rumänen, Bulgaren und Ungarn stellen demnach die größten Gruppen der Neuzuwanderer. Die Bedeutung der Türkei, die über viele Jahre das wichtigste Ursprungsland war, ist allerdings weiter gesunken.

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