Die russischen Duma-Abgeordneten haben vorgeschlagen, dass alle Frauen im Alter zwischen 18 und 27 erlaubt sein soll, im russischen Militär zu dienen. Die notwendigen Änderungen des Wehrdienstgesetz seien bereits an das Verteidigungsministerium zur Überprüfung übergeben worden. Das berichtet das Portal Russia Beyond The Headlines.
Gleichstellung der Geschlechter – nur ein Argument
Im Augenblick bestehe in Russland für alle männlichen Bürger im Alter zwischen 18 und 27 Wehrpflicht. Russlands Abgeordnete würden sich nun allerdings für gleiches Recht von Männern und Frauen stark machen. Wenn auch mit der Maßgabe, dass der Militärdienst für Frauen nicht obligatorisch sein soll. In dem neuen Gesetz würde der Artikel, der die Damen aus bestimmten militärischen Einheiten ausschließt, entfernt werden.
Angestoßen wurde das Ganze durch Generalmajorin des Innenministeriums Tatjana Moskalkowa, die Vizevorsitzende des Dumaausschusses für GUS-Angelegenheiten ist. „Wir müssen die Frauen nicht dazu drängen, in die Armee einzutreten“, zitiert das Blatt Moskalkowa. Es gehe schlicht darum, diejenigen, die motiviert seien, auch die Möglichkeit zu geben, ihren Wehrdienst abzuleisten. Dies, so Moskalkowa, sei eine Frage der Gleichstellung der Geschlechter und das Recht der Frau in den Streitkräften dienen.
Freiwillige Wehrpflicht für Frauen nach à la Israel
Ihre Bestrebungen kommen nicht von Ungefähr: Immer mehr russische Frauen zieht es derzeit in Richtung Militär. Das russische Verteidigungsministerium werde mit entsprechenden Anfragen überhäuft. Wie eine Umfrage der Webseite Superjob.ru ergab, würden ganze 27 Prozent der Frauen ihr Land auch mit der Waffe in der Hand verteidigen wollen. Die Gesellschaft, so berichtet RIA Novosti im vergangenen Februar sei für die Erstürmung dieser Männerbastion allerdings noch nicht bereit. Berufen wird sich dabei auf eine Studie des Forschungsinstituts Lewada-Zentrum, wonach nur vier Prozent der Russen glauben, dass es eine Wehrpflicht für Frauen geben sollte. Auf der anderen Seite hätte man aber durchaus auch Vorbilder, wie es gehen könnte – zum Beispiel Israel.
Dass es bei der jüngsten Parlamentsinitiative jedoch darum gehen soll, den Wünschen der Frauen zu entsprechen, weist der frühere Vize-Befehlshaber der Armee, Generaloberst Eduard Worobjow, zurück. „Der riesige Mangel an wehrpflichtigen Soldaten hat dazu geführt, dass entweder die Zahl der Vertragssoldaten erhöht oder ein anderes Kontingent für den Wehrdienst geschaffen werden muss“, zitiert ihn RIA Novosti.
Schon jetzt können russische Frauen freiwillig in die Armee gehen. In der Regel werden sie Zivilbeschäftigte, aber auch Offiziere, Sergeantinnen und Soldatinnen auf Vertragsbasis. Wie das russische Verteidigungsministerium angibt, sind in der russischen Armee augenblicklich rund 50.000 Soldatinnen, darunter 3000 weibliche Offiziere, beschäftigt. 28 von ihnen haben den Dienstgrad eines Obersten erreicht und nur eine ist Generalmajorin.
Kommentare
Schreibe den ersten Kommentar für diesen Artikel.