Wie Greenpeace aktuell mitteilt, hätten sechs Aktivisten am frühen Freitagmorgen die Ölplattform “Priraslomnaja” in der Petschorasee besetzt, um gegen die Vorgänge im Norden Russlands zu protestieren. Mit kleinen Speedbooten sei das Sextett an die Plattform herangefahren und hätte sich dann mit Hilfe von Seilen emporgezogen.
“Es ist nicht nur schlecht für Russland. Es ist schlecht für die ganze Welt.”
Unter den Aktivisten, so berichtet derzeit die türkische Hürriyet, soll sich auch Greenpeace-Chef Kumi Naidoo befinden. Ohne großen Widerstand der Crew soll es ihnen gelungen sein, ein Banner mit der Warnung “Tötet die Arktis nicht!” auszurollen. Gegenüber der Associated Press beschreibt Naidoo die Stimmung via Telefon als friedlich. Die Crew habe die Aktivisten aufgenommen, man habe miteinander gesprochen und es wäre ihnen sogar Suppe angeboten worden. Man werde fortfahren, die Aufmerksamkeit der russischen Bevölkerung und auf der ganzen Welt auf das zu richten, was hier passiere. “Es ist nicht nur schlecht für Russland. Es ist schlecht für die ganze Welt.” Mittlerweile soll jedoch bereits ein Hubschrauber unterwegs sein, um die Besetzung zu beenden.
Betrieben wird die Ölplattform, die erst im vergangenen Jahr installiert wurde, von einem Tochterunternehmen des russischen Ölkonzerns Gazprom. Sie liegt gut 1,000 Kilometer vom nächsten Hafen in Murmansk entfernt. Die Umweltschützer sind besorgt über die Aktivitäten in der Arktischen See. Komme es hier im Randmeer Barentsee nördlich von Norwegen zu einem Unfall, rechnen sie mit schweren Umweltschäden. Denn gerade dort gäbe es weder die Infrastruktur, noch die technischen Möglichkeiten mit einer eventuellen Katastrophe richtig umzugehen. Abgesehen davon befinde man sich in einem Gebiet mit vielen Eisbergen und heftigen Stürmen.
Unfall könnte Gebiet binnen 20 Stunden kontaminieren
Wie ein Bericht von Greenpeace und des World Wildlife Fund herausstellt, könnte die Plattform geschützte Gebiete und Naturschutzgebiete an der Küste binnen 20 Stunden kontaminieren, während Notfallteams mindestens drei Tage brauchen würden, um das Gebiet überhaupt zu erreichen.
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