Zu Gesicht bekam die Polizei das grausame Wandgemälde in der Hauptstadt der Teilrepublik Tatarstan, in Kasan. Dort waren eine 76-jährige Frau und ihre 38-jährige Tochter einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Wie das Ermittlungskomitee an diesem Donnerstag mitteilte, habe der mutmaßliche Täter “Free Pussy Riot” mit dem Blut der beiden Frauen, die gemeinsam in der Wohnung gelebt hatten, an die Wand im Flur geschmiert.
Tatzeitpunkt der Polizei noch nicht eindeutig bekannt
Wann sich die Wahnsinnstat genau zugetragen hat, das steht unterdessen noch nicht eindeutig fest. Derzeit gehen die Behörden von einem Zeitraum zwischen dem 24. und 26. August dieses Jahres aus. In einer Erklärung heißt es zum Mord an Mutter und Tochter lediglich: „Die Todesursache waren mehrfache Stichwunden.“ Bisher, so heißt es, gehe die Polizei von einem Einbruch aus.
Der Fall der drei inhaftierten und mittlerweile zu zwei Jahren Arbeitslager in Sibirien verurteilten Mitglieder der Punkband “PussyRiot” sorgte weltweit für Schlagzeilen. Auch prominente wie Paul McCartney und Peter Gabriel solidarisierten sich mit den Frauen. Im Zuge der seit dem Winter anhaltenden Proteste gegen Wladimir Putin, waren insgesamt fünf Bandmitglieder in die Moskauer Erlöser-Kathedrale gestürmt und hatten dort mit Masken verkleidet ein “Punk-Gebet” abgehalten. Ihre Aktion Ende Februar dieses Jahres wurde von einem Gericht in diesem August als „Rowdytum“ gewertet und ließ die jungen Frauen die volle Härte russischer Justizwillkür spüren.
Monströse Provokation oder Fall aus klinischer Psychiatrie
Mittlerweile haben sich auch die Anwälter der drei “Pussy Riot”-Mitglieder zur Bluttat zu Wort gemeldet. Nikolai Polosow, einer der beiden Juristen, sprach in diesem Zusammenhang von einer „schmutzigen Provokation“. „Es tut mir leid, das einige abartige Leute den Namen von Pussy Riot für ihre Ziele benutzen“, zitiert ihn das Portal Russland aktuell. Die meisten Anhänger der Gruppe, so betont er, seien gegen jede Art von Gewalt. Warum der mutmaßliche Täter diese Forderung hinterließ, dafür gibt es für Polosow nur zwei mögliche Erklärungen: Entweder sei das Ganze eine „monströse Provokation oder ein Fall aus der klinischen Psychiatrie“. Die Polizei geht auf der anderen Seite jedoch davon aus, dass hier bewusst eine falsche Spur gelegt worden sei.”Dennoch”, so berichtet Russland aktuell weiter, “unternimmt sie auch Nachforschungen im Kreis der lokalen Pussy-Riot-Anhänger.”
Laut dem Nachrichtensender “abc” zeige eine kürzlich von VTsIOM durchgeführte Umfrage, dass ein Drittel der russischen Bevölkerung die zweijährige Haftstrafe für die drei Frauen als zu hart empfindet. Weitere 31 Prozent halten sie jedoch für angemessen. Befragt wurden am 25. und 26. August landesweit 1600 Personen
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