Der Gründer der Moskauer Renova Group, ein streng gehütetes Konglomerat, das Investitionen in den Bereichen Energie, Bau und Bergbau kontrolliert, konnte sein Vermögen nach diesem für weltweites Aufsehen sorgenden Geschäft um satte 1,5 Milliarden US-Dollar aufstocken. Das berichtet Bloomberg. Damit sei der 55-jährige Vekselberg nun insgesamt stolze 18 Milliarden US-Dollar schwer und liege gut 700 Millionen Dollar vor dem bisher als reichsten Mann des Landes geltenden Alisher Usmanov, der erst am 5. März dieses Jahres das Zepter übernommen hatte.

Der “Super-Deal”, sei nach Angaben von Vekselbergs Sprecher Andrei Shtorkh, die logische Konsequenz aus der 15-jährigen Firmengeschichte von TNK. In Zukunft wolle sich der Milliardär auf technologische Investitionen konzentrieren.

Und so sieht der Deal aus:  BP verkauft seinen 50-Prozent-Anteil an dem britisch-russischen Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP an den russischen Ölriesen Rosneft. Der britische Ölkonzern soll dafür 17,1 Milliarden Dollar bekommen und erhält wiederum Anteile in Höhe von 12,84 Prozent an Rosneft. Zusätzlich soll BP für 4,8 Milliarden Dollar weitere 5,66 Prozent an dem staatlich kontrollierten Konzern Rosneft kaufen. Das aus Alfa-Group, Access Industries und Renova bestehende Konsortium AAR der Milliardäre Vekselberg, Michail Fridman, German Khan, Alexey Kuzmichev und Len Blavatnik , denen das  Joint Venture TNK-BP derzeit noch zu 50 Prozent gehört, bekommt für seinen TNK-BP-Anteil voraussichtlich 28 Milliarden US-Dollar.

Mit dem Geschäft ist aber nicht nur Vekselbergs Kontostand kräftig gewachsen. Wie das Blatt weiter berichtet, sei auch Fridmans Vermögen von 1,2 auf jetzt 1,5 Milliarden Dollar gestiegen,was ihn im Bloomberg Billionaires Index in den direkten Dunstkreis von  Roman Abramovich oder Alexey Mordashov schiebe. Der 48-Jährige gilt nun als fünfreichster Russe. Den anderen Konsortiums-Kumpanen erging es ebenso.

Übrigens, Vekselberg hat seinen Aufstieg an die Spitze der russischen Oligarchen nur dem Umstand zu verdanken, dass Usmanovs Vermögen in den vergangenen Wochen um mehr als eine ganze Milliarde US-Dollar schrumpfte. Erst Anfang Oktober hatte sich die  US-Investmenbank Goldman Sachs von einem Börsengang des zweitgrössten russischen Mobilfunkanbieters Megafon zurückgezogen. Es soll Unbehagen wegen der ungeklärten Vermögensverhältnisse des Mehrheitsaktionärs gegeben haben.