Informationen über die Evakuierung von rund 150 russische Staatsbürger aus Syrien wurden der Nachrichtenagentur AFP über einen anonymen russischen Diplomaten zugetragen. Dieser, so heißt es weiter, habe aber gleichzeitig darauf hingewiesen, dass diese Operation kein Beginn einer großangelegten Evakuierungsaktion aus Syrien sei.
Frauen und Kinder bereits in den Libanon geflohen
„Es gibt Tausende russische Bürger in Syrien“, zitiert die türkische Zeitung Hürriyet den Diplomaten. „Das Problem ist, dass die russische Fluggesellschaft Damaskus nicht mehr anfliegt. Deshalb helfen wir 100 bis maximal 150 Personen Syrien über das sehr nahe Beirut zu verlassen.“ Hierbei gehe es seinen Angaben zufolge lediglich darum, Bürgern, die sich hilfesuchend an das russische Konsulat in Damaskus gewandt hätten, beizustehen. Die Leute, vor allem Frauen und Kinder, sollen unterschiedlichen Medienberichten zufolge, bereits in den Libanon geflohen sein. Immer wieder betont er vehemennt: „Das ist keine Evakuierung. Es gibt keinen Druck auf russische Bürger das Land zu verlassen. Es gibt noch viele Bereiche in Damaskus, die sicher und frei von jeglicher Gewalt sind“, will der Diplomat Glauben machen.
Ärzte und Psychologen an Bord der Maschinen
Gleichzeitig räumte er allerdings ein, dass die beiden Flugzeuge, die bereits in Richtung Libanon unterwegs sein sollen, wahrscheinlich nicht die letzten dieser Art gewesen seien. „Es wird kontinuierlichen Betrieb geben. Wenn genug Leute im Konsulat in Damaskus Hilfe suchen, werden wir weitere Flüge organisieren.“ Mit an Bord, so weiß das Nachrichtenportal euronews.com, sollen sich auch Ärzte und Psychologen befinden. Von Beobachtern werde die Aktion, bei der erstmals russische Bürger zurück in die Heimat geflogen werden, ganz klar als Zeichen gewertet, dass Moskau ein Ende des syrischen Regimes in Erwägung ziehe.
Derzeit, so informiert die türkische Zeitung weiter, sei die russische Vertretung in der syrischen Hauptstadt zwar geöffnet. Doch die Straße zum internationalen Flughafen sei den Auseinandersetzungen in den vergangenen Wochen zum Opfer gefallen, als Rebellen versucht hätten, dem Regime eine der wichtigsten Verbindungen zur Außenwelt zu nehmen. Seit Beginn der Auseinandersetzungen im März 2011 sind rund 60.000 Menschen ums Leben gekommen.
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