EINREISE

Dreimal so viel wie 2012: Russland wies dieses Jahr bereits 15.000 Ausländer ab

„Einreise verweigert“, hieß es in den ersten sechs Monaten des Jahres 2013 bereits für rund 15.000 ausländische Staatsangehörige, die nach Russland kommen wollten. Nach Angaben des Föderalen Migrationsdienstes (FMS) waren das gleich dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Die Gründe für die Ablehnung waren vielfältig. Nach wie vor hat das Land jedoch die höchste Rate an illegalen Migranten.

Fast dreimal so viele Ausländer wie im vergangenen Jahr sind 2013 schon an den russischen Behörden gescheitert. Die Einreise verweigert wurde ihnen auf Grund einer härteren Gangart der Moskauer Abteilung des Föderalen Migrationsdienstes (FMS). Diese hat in diesem Jahr damit begonnen, Ausländer, die wiederholt gegen russische Gesetze und nicht nur gegen Migrationsvorschriften verstoßen haben, zu sperren.

Rund 300.000 Illegale allein in Moskau

Bereits im vergangenen März wies der FMS darauf hin, dass gut 60 Prozent der fünf Millionen russischen Gastarbeiter illegal im Land seien. Das Problem: Die meisten Illegalen in Moskau stammten demnach aus den ehemaligen Sowjetrepubliken Zentralasiens und dürften ohne Visa nach Russland einreisen. Vergangenen Monat, so berichtet RIA Novosti, habe nun auch der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin härtere Maßnahmen gegen illegale Einwanderungen gefordert. Allein in seiner Stadt, so die Argumentation, gebe es bereits rund 300.000 Personen, die sich widerrechtlich hier aufhielten.

Olga Kirillova, FMS-Chefin in Moskau, berichtet nun, dass sich die Situation in Moskau langsam aber sicher stabilisiere. Geschuldet sei dieser Umstand den vermehrten Polizeikontrollen und vorbeugenden Maßnahmen, die eine Übertretung von Migrationsgesetzen verhinderten. So seien in der ersten Hälfte des Jahres 2013 bereits mehr als 26.000 kommerzielle und soziale Einrichtungen in Moskau untersucht worden, die über 88.900 solcher Verstöße verhindert hätten. Allein Ende Juni dieses Jahres, heißt es an anderer Stelle, wurden bei einer Razzia rund 1400 Illegale in der russischen Hauptstadt festgenommen.

Russland, das geht aus einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung aus dem Jahr 2012 hervor (mehr hier), hat derzeit mit fast sieben Prozent der arbeitenden Bevölkerung die höchste Zahl an illegalen Migranten weltweit. Und nach wie vor ist Migration ein umstrittenes und schwieriges Thema für die russische Regierung. Laut einer Umfrage von VTsIOM, die vergangene Woche veröffentlicht wurde, fürchten Russen einen Zustrom von Ausländern mehr als etwa Terrorismus oder Naturkatastrophen.

Russland benötigt junge Arbeitskräfte

Auf der anderen Seite benötigt jedoch die russische Wirtschaft einen Zustrom junger Arbeitskräfte, um so die sinkenden Zahlen der Menschen im erwerbsfähigen Alter kompensieren zu können. Das Problem erkannt hat auch der Kreml: Bereits seit längerem kämpft Präsident Wladimir Putin gegen rückläufige Geburtenzahlen im Land an. Um die Überalterung der russischen Gesellschaft und einem langfristigen Bevölkerungsrückgang zu entgehen, rief er die Familien bereits im vergangenen Dezember dazu auf, sich für ein drittes Kind zu entscheiden (mehr hier).

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