Wie die “Seattle Times” berichtet, habe sich Dmitri Medwedjew angeregt mit einigen der US-amerikanischen Cowboys unterhalten. Der einstige Präsident interessierte sich sehr für ihre Lebenssituation weitab der Heimat. Auf Englisch horchte der Staatsmann nach, ob es den Amerikanern bereits gelungen sei, einige Worte Russisch zu erlernen. “Bitte” und “Danke”, das seien nach Ansicht der Cowboys zwar wichtige Vokabeln, doch in ihrem Job seien andere Begriffe wesentlich bedeutender. “Das Tor öffnen” und “das Tor schließen” gehörten zum wesentlichen Wortschatz, wenn es um die Betreuung von Rindern ginge.
Der Bauernhof im südwestlichen Gebiet von Brjansk hat mehr als 7000 Stück Aberdeen-Angus-Rinder zu versorgen. Viele von ihnen wurden einst aus den Vereinigten Staaten importiert. Mindestens vier US-Cowboys arbeiten derzeit auf dem russischen Bauernhof. Mit Hilfe ebenfalls amerikanischer Pferde treiben sie hier die mächtige schwarze Herde zusammen.
Russland schaut bei US-amerikanischen Farmen ab
Die Miratorg Holdinggesellschaft, die sowohl die Farm, die Medwedjew besucht hatte als auch einige andere in der Region Brjansk betreibt, hat nach eigenen Angaben erst im vergangenen Januar 5,500 Stück des schwarzen Rindes importiert. Zwei weitere Sendungen im vergangenen Jahr kamen aus Australien. Außerdem hat das Unternehmen 57 Stück der so genannten American Quarter Horses, die vor allem auf US-Farmen zum Einsatz kommen, erworben.
Das Ziel der Anstrengungen ist klar und wurde von Dmitri Medwedjew während des Treffens auf dem Bauernhof, dem auch der Gouverneur der Region und andere hohe Beamte beiwohnten, noch einmal wiederholt: Russland will seine Abhängigkeit von importiertem Fleisch nachhaltig reduzieren. Laut “globalmeatnews.com” ist das Land bereits auf einem guten Weg. Wie das Medium im vergangenen Februar mit Bezug auf Landwirtschaftsministerin Yelena Skrynnik bekannt gab, sei die Fleischproduktion in Russland in den vergangenen fünf Jahren um 36 Prozent gestiegen. Bis zum Jahr 2020, so wird erwartet, solle die Produktion noch einmal um 23 Prozent zunehmen. Allein in den letzten Jahren seien gut 3500 Höfe entstanden bzw. auf den neuesten Stand gebracht worden. Zwischen 2006 und 2011 seien zudem 19 Milliarden US-Dollar an Investitionskrediten geflossen – zusätzlich zu den vier Milliarden Dollar an Fördergeldern des Staates.
Fleischproduktion soll bis 2020 um 23 Prozent ansteigen
Einen weiteren Schub soll die russische Viehwirtschaft zwischen 2013 und 2020 erhalten. In diesem Zeitraum sollen abermals insgesamt 23,2 Milliarden Dollar an Mitteln fließen, um so die Fleischproduktion um besagte 23 Prozent zu steigern. Im Zuge dessen sollen auch die Exporte steigen – allerdings vor allem bei Geflügel und Schweinefleisch. “Im Augenblick”, so zitiert das Blatt die Ministerin, “käme es darauf an, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft wieder zu steigern. Um das zu erreichen werden wir die staatlichen Mitteln für 2012 und 2013 auf neun Milliarden Dollar anheben. Das ist 1,5 Mal so viel wie ursprünglich für 2012 geplant.”
Endlich mal ein informativer Artikel, vlieen Dank. Muss man erstmal verarbeiten. Generell finde ich diesen Blog gut zu lesen und leicht zu verstehen.