RAZZIA

Anti Putin Proteste: Russisches It-Girl verliert dabei 1,7 Millionen Dollar

Sie ist schön, sie ist berühmt und sie hat Geld: Geholfen hat ihr das während der Anti-Putin-Proteste allerdings wenig. Ganz im Gegenteil. Für eine russische TV-Moderatorin wurde das Aufbegehren zu einer richtigen teuren Angelegenheit. Als Ermittler ihre Moskauer Wohnung durchsuchten, konfiszierten sie insgesamt sage und schreibe 1,7 Millionen Dollar, die die Dame in diversen Umschlägen versteckt hatte.

Ksenia Sobchak: Ihre Ersparnisse und ihr Pass sind weg. (Foto: somiz/flickr)

Wie Vladimir Markin, Sprecher der Ermittlungsbehörden, gegenüber der AP erklärte, hätten seine Leute mehr als eine Million Euro, umgerechnet etwa 1,25 Millionen US-Dollar, sowie 480,000 US-Dollar in bar während einer Razzia – übrigens eine von mehreren in Apartments von Anführern der Proteste – in der Moskauer Wohnung von Ksenia Sobchak aufgefunden. Nun versuche man herauszufinden, ob Sobchak dieses Geld, das auf über 100 Umschläge verteilt war, überhaupt versteuert hätte und was sie eigentlich damit vorhatte.

Sobchak, eine bekannte TV-Moderatorin und Restaurantbesitzerin, besteht unterdessen darauf, dass sie nichts Falsches getan habe. Sie gibt an, dass es sich hierbei um ihre Ersparnisse handeln würde, die sie lieber zuhause aufbewahre, da sie den russischen Banken nicht vertrauen würde. Über Twitter erklärte sie, dass ihr jährliches Einkommen etwa zwei Millionen US-Dollar betragen würde. “Ich hätte nie gedacht, dass wir zu solchen Unterdrückungen zurückkehren würden”, ließ Sobchak, die vielen als die russische Paris Hilton gilt, via Tweet verlauten.

Sobchak : Ermittler nehmen ihr Geld und Pass weg

Ungewöhnlich erscheint ihr Verhalten übrigens nicht. Viele wohlhabende Russen pflegen große Mengen an Bargeld im Haus zu haben. Sobchak – die einzige Tochter von St. Petersburgs verstorbenen Bürgermeister Anatoli Alexandrowitsch, übrigens in den 1990er Jahren ein Mentor von Präsident Wladimir Putin, sei, so heißt es weiter, bis zum vergangenen Montag von Repressalien übrigens weitestgehend verschont geblieben. Als die Ermittler schließlich ihre Wohnung durchsuchten, hätten sie ihr erklärt, dass sie sich mit der falschen Seite eingelassen habe und sie weiteren Ärger durch die Heirat eines Offiziers der Geheimpolizei hätte vermeiden können. Danach wurde sie am vergangenen Dienstag gleich mehrere Stunden vom Untersuchungsausschuss befragt, was sie letztlich daran hinderte an einer großen Protestaktion der Opposition teilzunehmen.

Doch dabei blieb es nicht: Darüber hinaus hätten die Ermittler, so twitterte die 30-Jährige weiter, nicht nur ihr Geld, sondern letztendlich auch ihren Pass konfisziert, sodass sie nun nicht einmal das Land verlassen könnte, obwohl sie rein gar nichts getan hätte.

Die Ambitionen der Patentochter von Wladimier Putin sind übrigens noch recht neu. Erst im vergangenen Herbst bekannte sie sich zur Anti-Putin-Bewegung. Mittlerweile ist sie sich jedoch zu einer der bekanntesten Figuren der russischen Opposition avanciert. Die einstige Symbolfigur der reichen, unpolitischen russischen Jugend, gilt nun als “vertraute Feindin” des Präsidenten, den sie privat schätze, als Politiker aber nicht akzeptieren könne. Zunächst von der Opposition belächelt, schaffte sie sich spätestens mit einem einschlägigen YouTube-Video den nötigen Respekt. Darin erklärt sie: „Ich habe beschlossen für diesen Kandidaten zu stimmen, weil die Wirtschaft und der Lebensstandard in unserem Land viel besser geworden sind.“ Erst am Ende wird deutlich, dass sie an einen Stuhl gefesselt ist. Männer in Uniform kleben ihr darauf hin den Mund zu und tragen sie weg. Das Video wurde rund 2,5 Millionen Mal angesehen.

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