RUSSLAND

Kampf gegen den Terror: Putin hofft nach Boston auf engere Kooperation mit Washington

Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte an diesem Donnerstag die Hoffnung, dass die Bombentragödie von Boston zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Moskau und Washington im Kampf gegen den Terror führen werde. Spekulationen über die Herkunft der Täter als deren mögliche Motivation für die Anschläge kritisierte er scharf.

„Ich hoffe, dass diese Tragödie uns einander näher bringt, um die gemeinsame Bedrohungen zu stoppen“, zitiert die türkische Zeitung Hürriyet den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Auch Russland, fährt er während seiner jährlichen Aussprache in Moskau fort, sei ein Opfer des „internationalen Terrorismus“.

Im Zuge der Ereignisse in der vergangenen Woche kritisierte Putin aber auch die Spekulationen, die rund um die Herkunft der beiden Verdächtigen Dschochar und Tamerlan Zarnajew angestellt wurden. So gab es Mutmaßungen, dass deren tschetschenische Herkunft eine mögliche Motivation für ihre Hinwendung zum Terror gewesen sein könnte.

Westliche Medien: Mehr sprachliche Sensibilität

„Wir können endlos über die Tragödie des tschetschenischen Volkes in der Zeit der Verbannung aus Tschetschenien durch das Regime Stalins spekulieren. Aber wurden nur die Tschetschenen Opfer dieser Repressionen?“, fragt Putin. Seiner Ansicht nach hätte das russische Volk unter Stalins Repressionen mehr als jedes andere gelitten. Hier gehe es nicht um Nationalität oder Weltanschauung. Es gehe vielmehr um eine extremistische Stimmungen solcher Menschen. Das ganze Volk Tschetscheniens sei auf Grund der Anschuldigungen der Kollaboration mit deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg unter Stalin nach Zentralasien deportiert worden. Der Vater der beiden Verdächtigen Dschochar und Tamerlan Zarnajew wurde in Kirgisien geboren.

Über die Berichte westlicher Medien, die Militante, welche Angriffe auf russischem Territorium als Rebellen beschrieben hätten, sei er „empört“ gewesen. Es habe ihn schon immer empört, wenn Russlands westlichen Partner hiesige Terroristen, die bestialische, blutige, eklige Verbrechen auf russischem Territorium verübt hätten, nur als Rebellen und fast nie als Terroristen bezeichnet würden.

Wie am Mittwoch bekannt wurde, würden die US-Behörden auch die Eltern der beiden Verdächtigen verhören und seien hierzu in den Süden Russlands gereist. Hier, so ließ eine anonyme Quelle verlauten, arbeite man auch mit dem Inlandsnachrichtendienstes FSB zusammen.

Kommentare

Schreibe den ersten Kommentar für diesen Artikel.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *