Ein amerikanisches Unternehmen für Cyber-Sicherheit beschuldigt die russische Regierung, hunderte von amerikanischen, europäischen und asiatischen Gesellschaften ausspioniert zu haben. Damit stellen russische Geheimdienste erstmalig nicht nur eine politische, sondern auch eine wirtschaftliche Bedrohung für West und Ost dar. Bevorzugtes Opfer der Spione sind Energie- und Technologiefirmen. Sie verloren wertvolles geistiges Eigentum an die russische Regierung.
Die Firma CrowdStrike will aus Sicherheitsgründen Namen der Opfer, Vorgehen der Spione und Art der Verluste nicht näher beschreiben, sondern verweist auf vertraulich geschlossene Informationen.
Bis Mittwoch gab es keine Stellungnahme von Seiten der russischen Regierung bezüglich der Urheberschaft des Kremls. Dennoch bezeichnet CrowdStrike seinen Verdacht über die Drahtzieherschaft der russischen Regierung als gesichert. Dies führt CrowdStrike auf technische Hinweise und auf Analyse des Opfer- und Beuteschemas zurück. Diese Analysen ergeben auch, dass insbesondere die europäische Energie- und Technologiewirtschaft, Rüstungsfirmen und Regierungskörperschaften bedroht seien.
„Diese Angriffe scheinen von den Interessen angetrieben zu sein, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie in Schlüsselbereichen nationaler Sicherheit zu erhalten“,zitiert Business Insider den CrowdStrikes Technologie-Chef Dimitri Alperowitsch. Der Russe Alperowitsch lebt in Washington und war vor seiner Tätigkeit beim prominenten Anbieter für Sicherheitssoftware McAfee beschäftigt.
Allerdings haben in den vergangenen Jahren viele Regierungen Computer-Netzwerke zu Spionagezwecken genutzt. Neu ist, dass einige Nationen die Netzwerke nicht zur politischen, sondern zur Wirtschaftsspionage nutzen. „Sie kopieren die chinesische Spielanleitung“, so Alperowitsch. „Cyber-Spionage ist sehr lukrativ für die ökonomischen Vorteile eine Nation.“
Diese Woche zeigte bereits der Bankdaten-Klau eines jungen Russen Schwachstellen im digitalen Sicherheitssystem einiger westlicher Firmen (mehr hier).
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