UNRUHEN IN SYRIEN

Der Anfang vom Ende? Russische Aeroflot stellt Flüge nach Damaskus ein

Wie die russische Fluggesellschaft Aeroflot aktuell mitteilt, werde sie ihre Flüge in die syrische Hauptstadt Damaskus zum kommenden Monat eintsellen. Die Airline bestreitet zwar, dass der Entscheidung Sicherheitsbedenken zugrunde liegen. Luftfahrtexperten deuten den Schritt jedoch als Vorboten für das Ende der russisch-syrischen Beziehungen.

Flüge nach Damaskus? Die sind bei russischen Passagieren derzeit überhaupt nicht mehr gefragt. (Foto: Victor Radziun/flickr)

Bisher bietet die staatlich kontrollierte Aerflot vier Flüge nach Damaskus an. Zudem ist sie die einzige russische Fluggesellschaft, die derzeit einen Direktflug Moskau-Damaskus im Programm hat. Das wird sich nun allerdings grundlegend ändern. Wie die Sprecherin von Aeroflogt, Irina Dannenberg, an diesem Montag mitteilt, werde die Fluggesellschaft seine Flüge ab dem 6. August einstellen. Statt auf die chaotische Lage in Syrien verweist sie allerdings auf ökonomische Beweggründe für diesen Schritt. Die beförderten Passagiere, so Dannenberg, würden nicht einmal mehr die Treibstoffkosten für die Strecke abdecken. Stattdessen betonte sie nachdrücklich, dass das Unternehmen die Streichung der Flüge nicht auf Grund von Sicherheitsbedenken vornehme.

Werden diplomatische Beziehungen zu Syrien abgebrochen?

Russische Luftfahrtexperten halten das jedoch für vorgeschoben. Wie die türkische Hürriyet derzeit berichtet, sehen sie die eigentlichen Ursachen für den jetzigen Schritt durchaus in sicherheits- und politisch bedingten Gründen. Sie verwiesen auf die Tatsache, dass Aerflot zu Sowjetzeiten beispielsweise niemals Flüge nach Kuba abgesagt hätte. Selbst wenn nur ein Passagier an Bord der Maschine gewesen wäre. Politische Beobachter werten die Einstellung der Aeroflott-Flüge nach Damaskus sogar als Zeichen, dass Moskau nun doch noch die diplomatischen Beziehungen zu Damaskus abbrechen könnte.

Der seit März 2011 anhaltende Konflikt in Syrien hat sich mittlerweile zu einem massiven Bürgerkrieg entwickelt, der bisher laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) in Großbritannien mehr als 19.000 Menschen das Leben gekostet hat. Mit der Eskalation der Kämpfe in den letzten Tagen gehen nun auch Befürchtungen einher, dass sich der Konflikt über die Grenzen des Landes hinweg ausbreiten und zu einem regionalen Flächenbrand entwickeln könnte.

Russland ist ein langjähriger Verbündeter des syrischen Regimes. Bisher stand der Kreml unbeirrt an der Seite von Damaskus und belieferte das Land weiterhin mit Waffen.

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