Der russische Energieminister Alexander Novak hat bei seinem Türkei-Besuch den Bau der Samsun-Ceyhan Pipeline abgelehnt. Das Projekt sei zu kostenintensiv. Ein derart teures Vorhaben würde für russische Unternehmen keinen Gewinn nach sich ziehen. „Eine Tonne Öl, die durch die geplante Pipeline fließen wird, wird 77 US-Dollar kosten. Beim Seetransport belaufen sich die Kosten auf 56 US-Dollar. Das ist nicht rentabel“, zitiert die Today`s Zaman den Energieminister. Deshalb sei der Transport über den Seeweg – vom Schwarzen Meer über den Bosporus in das Mittelmeer – die derzeit beste Alternative.
Projektbetreiber der Samsun-Ceyhan Pipeline ist derzeit die türkische Çalık Holding. Ihr vorheriger italienischer Partner Eni wurde durch die AKP-Regierung vom türkischen Markt verbannt, da ENI sich an energiewirtschaftlichen Ausbohrungen auf Südzypern beteiligt. Das von der Türkei vehement unterstützte Pipeline-Projekt soll über eine Länge von 550 Kilometer vom türkischen Schwarzmeerhafen Samsun bis nach Ceyhan am Mittelmeer führen.
Ein weiteres Pipeline Projekt ist die transanatolischen Gaspipeline (TANAP). Bereits am 26. Juni 2012 unterzeichneten die Türkei und Aserbaidschan eine entsprechende Vereinbarung über TANAP. BOTAŞ und SOCAR werden in diesem 5,6 Milliarden Euro teuren Projekt, das große Mengen an Gas von Aserbaidschan in den Westen der Türkei und von dort nach Europa transportieren soll, gemeinsam arbeiten.
Ende November des vergangenen Jahres begrüßte auch EU-Energiekommissar Günther Oettinger die Unterzeichnung eines Regierungsübereinkommens und einer Vereinbarung für den Bau der transanatolischen Gaspipeline (TANAP). Damit, so gab die Europäische Kommission in einer Mitteilung bekannt, sei Europa seinem Ziel näher gekommen, Erdgas direkt aus Aserbaidschan und anderen Ländern der Kaspischen Region zu beziehen. Der Pipeline-Bau startet noch 2013.
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