AFGHANISTAN

Angst um 2 Russen: Wurden sie von den Taliban entführt?

Wegen schlechten Wetters musste in der afghanischen Provinz Lungar ein Helikopter mit ausländischen Insassen, darunter zwei russische Staatsbürger, notlanden. Doch als die afghanischen Sicherheitskräfte am Ort der Notlandung ankamen, fehlte von den Passagieren jede Spur. Eine Geiselnahme durch die Taliban wird befürchtet.

Nach der Notlandung eines Helikopters der Khorasan Cargo Airlines in einem von Taliban kontrollierten Gebiet in Afghanistan, sollen alle neun Insassen von Taliban-Kämpfern entführt worden sein. Sechs der mutmaßlich entführten Personen sind Türken, zwei Russen. Die Notlandung erfolgte im östlichsten Viertel der paschtunischen Provinz Lugar, Azra. Azra liegt an der afghanisch-pakistanischen Grenze.

„Die Sicherheitskräfte haben den Helikopter gefunden. Doch die Insassen waren verschwunden. Sie wurden von den Taliban entführt. Unter den Entführten befinden sich sechs Türken, zwei Russen und ein Afghane“, zitiert AFP den stellvertretenden Polizei-Chef der Provinz Lungar, Rais Khan Sadeq.

Letzter Entführungsfall endete mit Exekution

Bereits im Dezember 2012 wurden 21 Pakistanis von einer Taliban-Truppe gefangen genommen und verschleppt. Danach wurden alle Geiseln exekutiert. Gleichzeitig kollidierte damals ein Auto mit einer Bombe an Bord mit einem Passagierbus und tötete 20 schiitische Pilger, 24 weitere wurden verletzt. Die Opfer waren auf dem Weg zur iranischen Grenze.

Die radikal-islamischen Taliban übernahmen die Verantwortung für die Massen-Exekutionen (mehr hier). Sie richten sich bei Anschlägen gezielt gegen die afghanische Zivilbevölkerung. 2010 waren sie den Berichten der New York Times zufolge für Dreiviertel aller zivilen Opfer in Afghanistan verantwortlich.

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