Ukraine

Orthodoxe Kirche in Ukraine unterstütz​t Proteste gegen Russland

Das Kirchenoberhaupt von Kiew ist wütend über den pro-russischen Kurs der Janukowytsch-Regierung. Er verlangt eine sofortige Anbindung an die EU. Denn Russland sei eine Bedrohung für die Ukraine.

Wie auch in anderen Religion sind die spirituellen Nachkommen des orthodoxen Christentums uneins. (Foto: Flickr/Jesus & Friends/Steve Snodgrass/CC BY 2.0)

In der Ukraine mischt sich die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats in das politische Geschehen ein. Sie unterstützt ganz offen die Pro-EU-Proteste und bietet Demonstranten Unterschlupf.

Die Kirche möchte den Einfluss Russlands in der Ukraine brechen, um ein Teil der EU zu werden, berichtet die New York Times. „Jede Verzögerung des Assoziations-Abkommen mit der EU wird verheerende Folgen haben. Es wird schädlichen Kräften die Möglichkeit geben, Druck auf unser Land auszuüben, es zu unterwerfen und zu erobern“, zitiert das Religiöse Informations-Büro der Ukraine (RISU) den ukrainischen Patriarchen Filaret. Das könne nur zum Wideraufleben eines „autokratischen Reichs“ und eines neuen „Kalten Kriegs“ führen, sagt das religiöse Oberhaupt weiter. Ein deutlicher Affront gegen Russland und die ukrainische Regierung.

Patriarch Filaret ist der Ansicht, dass der „Plan zur Zerstörung des Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats in Moskau vom russischen Kirchenoberhaupt Kirill ausgeheckt wurde“, zitiert The Ukrainian Weekly Filaret. Doch die „Hauptrolle“ in diesem Komplott spiele die Janukowytsch-Regierung. Firalet wurde vom Moskauer Patriarchat im Jahr 1997 exkommuniziert. Er gilt als kirchenrechtlich verdammt. Seine Vorbehalte gegen Moskau sind offenbar auch auf jene Exkommunikation zurückzuführen.

Die orthodoxe Kirchenfamilie weist kein einheitliches Gebilde auf und ist untereinander zerstritten. Beim Streit geht es nicht um theologische Auseinandersetzungen, sondern um reine politische Interessen. So gibt es fünf altkirchlichen Patriarchate: Das Patriarchat von Alexandria und ganz Afrika mit Sitz in Kairo, das Patriarchat von Jerusalem, das Patriarchat von Antiochia mit Sitz in Damaskus und das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel mit Sitz in Istanbul, berichtet orthodoxfaith.co.uk.

Hinzu kommen fünf weitere nachkaiserliche Patriarchate: Die Patriarchate von Georgien, Serbien, Rumänien, Bulgarien und Moskau. Darauf folgen sechs eigenständige, sechs autonome und eine Reihe von Sondergemeinschaften und kanonisch nicht legitimen Kirchen. Dazu gehört auch die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats, berichtet orthodoxfaith.co.uk weiter.

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  1. Hätte von den Popen auch gar nichts anderes erwartet. Sie sind Zuträger des Kapitals, tanzen selbst ums goldene Kalb und haben schon über Hunderte von Jahren alles dazu getan, das Volk dumm zu halten. Die einzige Ausnahme der gegenwärtige Papst – ich hoffe nur, dass er ein langes Leben hat.