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Pussy Riots: Russland will alle Spuren aus dem kollektiven Gedächtnis streichen

Erst werden die “Täterinnen” weggesperrt. Jetzt sollen auch die Aufzeichnungen ihrer “Ungeheuerlichkeit” verschwinden. Russland hat nun Filmmaterial, das von dem Protestgebet der Protest-Punkband in der Moskauer Erlöserkirche existiert, verboten.

Das Moskauer Stadtgericht, so berichtet an diesem Mittwoch der US-Nachrichtenkanal Fox News, habe die Forderung von Bandmitglied Yekaterina Samutsevich abgelehnt, als interessierte Partei anerkannt zu werden. Somit trete nun auch eine Entscheidung aus dem vergangenen November, vier Videos der Protestaktion gegen Präsident Wladimir Putin zu verbieten, in Kraft.

„Internetprofider müssen nun mit einer Geldstrafe bis zu 3000 US-Dollar rechnen, wenn sie das Filmmaterial nicht blockieren“, heißt es hierzu weiter. Grundlage für die jetzige Zensur sei das nur sehr schwammig formulierte russische „Extremismus“-Gesetz, das angeblich nur auf neonazistische und terroristische Gruppen abzielt. Kritiker werfen dem Kreml jedoch vor, das Gesetz zu missbrauchen, um so sowohl die Opposition als auch die freie Meinungsäußerung zu unterdrücken.

Im vergangenen Jahr saß Samutsevich gemeinsam mit zwei ihrer Bandmitglieder auf der Anklagebank. Später kam sie jedoch auf Bewährung frei. Ihre beiden Kolleginnen traf es ungleich härter. Sie verbringen die nächsten Jahre in sibirischen Arbeitslagern.

Derweil haben Nadeschda Tolokonnikova und Maria Aljochina Interviews für die russsiche Zeitung Novaya Gazeta aus der Haft heraus gegeben. Darin geben sich die beiden Frauen, trotz brutaler Haftbedinungen, ungebrochen. Noch einmal verteidigen sie ihre Protestaktion vom Februar 2012 und rügen das international scharf kritisierte Verfahren. Zuspruch würden sie nun auch im Gefängnis erfahren.

https://www.youtube.com/watch?v=YIgY22cl9wk

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